Hangflug First

Jo mei, das Wetter hat’s immer noch in sich, was für ein ‚Frühling’…

Anfang Mai begaben sich ein paar Unentwegte aus unseren Reihen auf den First zum Hangfliegen. Bereits die Fahrt nach oben war mit ‚Hindernissen‘ gespickt… Umgefallene Bäume säumten den Wegesrand, da war wohl schwer was los in der letzten Zeit; viel zu tun für die Waldarbeiter – in den kommenden Wochen.
Die Wiesen oben auf dem First, zeigten sich übersäht mit weissen Krokuss-Blümchen neben saftig-grünem Gras und den letzten Schneewächten, eine absolute Augenweide.

Oben angelangt blies der Wind nicht aus der zu erwartenden Richtung, sondern aus Süd-Westen. Nun denn, es war ja trotzdem schönes Wetter und da sollte es ja auch Thermik geben, auch Richtung Parkplatz hinunter… Also Flieger aufgebaut und auf die ‚falsche‘ Seite rausgestartet. Was folgte war Rodeo-Fliegen par excellence ;-]
So wie es manchmal die Modelle förmlich nach oben riss (abartiges Steigen in der Thermik!), sassen manchmal die bekannten Elefanten drauf (manchmal auch zu zweit) und es ging nur noch abwärts, sogar im dynamischen Hangaufwind!?!? Wenn es soweit war hiess es; subito von unten her den Hang hinauf landen, oder… für die ganz Mutigen, weit hinaus fliegen. Meist fand man weit draussen wieder ‚Schläuche‘ die einem das Wasser in die Augen trieb.
Alles in allem ein mehr als spannendes Hangfliegen mit anspruchsvollen Natureinflüssen. Als dann wieder einmal ein solch fetter Elefant auf meinem kleinen „Twin“ Platz nahm, wartete unten bereits eine hohe Tanne auf das Fliegerle. Prompt schnappte die fiese Tanne nach dem Segler und hielt ihn ab dann einfach fest. So musste der arme „Twin“ die nächsten 2.5Wochen ausharren und auf Rettung hoffen…
Abends gipfelte diese Geschichte in einem Unwetter mit golfballgrossen Hagelkörnern… Ihr könnt Euch ja vorstellen, wie unsere Autos nachher ausgesehen haben.

Unser Pfingstfliegen verlief dann sehr ähnlich; lediglich mit mehr Wind, der später noch mehr aus Süden blies – nämlich mit einem Föhnsturm aber diesmal glücklicherweise ohne Hagelschlag.
Der „Twin“ hat zufälligerweise genau an diesem Tag, an dem wir wieder hier waren, den freiwilligen Weg auf Mutter Erde gefunden; Marcel hatte ihn mit ins Restaurant rauf gebracht. Ich hatte bereits einen Pfeilbogen mit dabei, um den Flieger mit Pfeil und Nylon daran zu überschiessen und dann herunter zu zupfen. Also legten wir die Innereien des Twin’s in die Sonne zum Trocknen; einen Ersatzakku hatte ich mit dabei. Nach einer Stunde des Teiletrocknen’s, hiess es Akku rein und schauen ob noch alles läuft. Und siehe da… die Elektronik hatte keinen Schaden genommen; also pronto das Fliegerle gerüstet und raus damit…! 🙂
Zu Beginn konnten wir noch ganz normal auf die Ostseite hinaus fliegen; je später der Nachmittag, desto mehr blies der starke Föhn von Süden hinein und wir mussten wiederum die Hangflugseite wechseln…
Was dann folgte war wieder Hangrocken vom Feinsten! Unglaublich, wie bei solch starken, dynamischen Winden noch so gute Thermik vorhanden sein kann; aber das sind halt alpine Verhältnisse.
Bewundernswert, wie Robi Disler trotz diesen widrigen Auf- und Ab-Verhältnissen, seine riesen ASK-18 zweimal in den Hangwind rauswarf…
Pasci und Marcel werden mehr und mehr zu mutigen Hangflug-Crack’s; OK… Marcel etwas mehr, er hat jeweils keine Zellenthermik mit an Bord. ;-]
Auch Mario und Andreas (und auch meinerseits..) hatte es sehr gut gefallen; Hangfliegen mit einer gewissen, wirklich nicht leichten, Herausforderung!

Am Pfingst-Sonntagmorgen staunten wir dann nicht schlecht, als leichter Schneefall einsetzte… und das Mitte Mai…!
Trotz allem durften wir wieder ein sehr schönes Weekend auf dem First erleben; mit netten Leuten, Gemütlichkeit, feinem Essen, Sonne, Hammerthermik, Auf- und Abwinde, neuen Erfahrungen und schönen Erinnerungen!

Eins – ist wie so oft sicher, wir kommen wieder!
Leider hatte ich aufgrund Zeitmangel die Bilder nicht dokumentiert… muss packen für die Ferien ;-]

Mit hanglastigen Grüssen – Elmer