Hangflug & Segelflug 1:1

kann  ’süchtig‘ machen

Das ist in Segelfliegerkreisen ja bekannt. Wohl aus diesem lange anhaltendem Grund war ich heuer bereits acht mal auf dem Gnipen zum Thermikfliegen – oftmals begleitet durch Freunde des lautlosen Segelflug’s, des Modellflugsport’s und Naturliebhabern. Gute Windsituationen hierfür sind Nord-, Nordwest-, oder Südwind (Fön). Bei Nordwestwind finde ich es am Schönsten auf dem Gnipen; dann kann man Richtung Mittelland hinaus fliegen und hat eine super Aussicht auf die allseits bekannten Seen aus unseren Regionen.

Einmal vergas Hugo seine Wanderstöcke mit zu nehmen… da war es nur gut, hatte ich mein kleines Camping-Beil mit im Auto. Flux wurden zwei tourentaugliche Stöcke ’selbst hergestellt‘; und es liess sich wie gewohnt, kraft sparend, auf den Gnipen wandern. Übrigens waren bis heute alle Begleiter, welche mit auf dem Gnipen zum Hangfliegen mitgekommen waren, einfach nur begeistert – von der Aussicht und dem schönen Fluggelände dort oben. Es gibt auch diverse schöne Feuerstellen, an denen man bis in die Nacht hinein, den Ort, die Ruhe und Abgeschiedenheit geniessen kann.

Eines schönen Flugnachmittages hatte ich meinen ersten ‚kapitalen‘ Absaufer der Karriere; geflogen mit dem 5.5m Ventus von Graupner. Bereits über eine Stunde war ich in der Luft, als plötzlich breitflächig nur noch ‚Sinken‘ herrschte… Durch die signalroten Flächenenden war das Modell (mittlerweile weit unten…) trotzdem sehr gut erkennbar. So besann ich mich nach den besten Thermik-Entstehungspunkten und flog geduldig nach ‚Robi-Manier‘ (einfach weiterfliegen; irgendwann kommt wieder was…) auf der rechten Seite durchs Tal und suchte nach guten Aufwinden. Hugo unterstützte mich bei meinem Vorhaben mit dem Fernglas und so brachte ich den Segler nach einer gefühlten Ewigkeit( ca. 30-45Min.) wohlbehalten wieder auf Augen-, sowie Überhöhe – und konnte problemlos und sicher landen. Was für ein Erlebnis… und was für ein (gutes..) Gefühl, einen Segler aus solchen ‚Tiefen‘ wieder hochgekurbelt zu bekommen!

Als eines schönen Tages niemand mit auf den Berg, zum Hangfliegen mitkommen wollte/konnte, reservierte ich mir spontan einen Passagierflug bei der Segelfluggruppe Zürich, in Buttwil. Mit einem DuoDiscus waren wir an diesem Nachmittag schliesslich 2.5std. unterwegs, wovon ich bestimmt 1Std. selbst fliegen durfte; auf dem vorderen Sitz, versteht sich. Die Erfahrung als versierter Modellflieger hatte sich an dieser Stelle bezahlt gemacht, der Pilot vertraute auf meine ‚Fliegerischen Künste‘ und liess mich deshalb vorne sitzen und diverse Instrumente (Vario/Fahrwerk) bedienen. Wir flogen in thermikreichen Aufwinden über unseren Regionen, dem Oberfreiamt, dem Luzerner Seebecken und dem Seetal; ein super Erlebnis von dem ich hier seitenweise weiterschwämmen könnte. Zum krönenden Abschluss sausten wir mit ca. 240km/h (Piquet) über die Piste von Buttwil; ein goiles Gefühl! Das hätte ich mir sogar auch gerne ‚von aussen‘ betrachtet.

Von genialen Momenten mit guten Kollegen und aussichtsreichen Bergen (Gnipen, First und Aesch)…

Grüsst Euch,
Elmer