Zaeziwil und Indoorschluss

Die Hallensaison ging diesmal

etwas unscheinbar zu Ende… will heissen, ohne grosses Finale.

Es machte den Eindruck, dass ein bis‘chen die Luft draussen ist, in der Halle zu fliegen. Zwar waren stets einige (Stamm-) Piloten in der Halle anzutreffen, aber der rauschende Bau- und Flug-Boom, wie anno dazumal, war eher rückläufig…
Vielleicht lag es daran, dass es keinen wirklichen Winter gab und wir vermehrt auch draussen fliegen konnten?! Oder aber der Eindruck täuscht und wir werden nächstes Jahr wieder mehr Action beim Indoorfliegen haben; kommende Saison werden wir herausfinden, was Sache ist.

Das Hangfliegen wurde von ein paar Spezi’s… (*Puristen) >>>*ein Purist ist: Purismus (lat.: purus = „rein“; frz.: le purisme = „der Purismus“) bezeichnet eine Geisteshaltung, die nach Reinheit geistiger Schöpfungen strebt und versucht, sie von „fremden“ Zutaten (wie z.B. EL-Motoren:) zu befreien.

…von uns, sozusagen das ganze Jahr durch praktiziert. Wen wundert’s? Bei diesen guten Windverhältnissen… und dann die ganze Zeit noch praktisch ohne Schnee… Zusätzlich waren Training‘s für einen kleinen Hangwettbewerb angesagt, den wir dieses Jahr endlich wieder einmal bestreiten wollten, nämlich den…

RCS-Hang – den „Zäziwiler“ – diesen hatten wir zum ersten Mal im Jahre 1998 besucht; also vor 16Jahren..!! Damals stellten sich fünf Piloten – diesmal noch deren Vier – von unserer MG-SD, der Aufgabe. Am überschaubaren und auch sehr einfachen Konzept hat sich seit jeher nichts verändert. Modelle auf den Berg tragen (uff!) – runter zum Ziellandefeld – gestaffeltes Werfen der Modelle durch Mitglieder des hiesigen Vereins – genau 3Min. fliegen – Ziellandung auf einer Linie und in einem vorgegebenen Landefeld.

So einfach wie es sich anhört, ist es aber bis heute nicht; es gibt mehrere Zeugen, welche dies bestätigen können.

Als Fahrgemeinschaft (Remy, Mario, Tobi und Elmer) gestartet waren wir um 06.15h morgens in der Früh, damit wir das Briefing um 08.15h vor Ort nicht verpassten. Zum Glück gab es bereits wärmenden Kaffee und Gipfeli, denn es war noch grau in grau bewölkt – garniert mit frischlichen Aussentemperaturen. Nach der kurzen Einweisung hiess es die Modelle auf ihre Funktion prüfen und zum ersten Durchgang auf den Berg tragen.

Doch oje… trotz heftigem Rühren der zwei Hebelwerke am Sender, liessen sich die Ruderflächen der linken Tragfläche von Remy’s Spider nicht zur Arbeit überreden!? Und schon wurde es etwas hektisch unter unseren Teilnehmern; sowas kann niemand gebrauchen zu Beginn eines Wettbewerbes. Nun… Remy nahm sich der Sache an und die Anderen marschierten derweil zum Startort hinauf. Um es vorneweg zu nehmen; Remy brachte seinen Flügel wieder zum Funktionieren (der Vorbesitzer „vergass“, die Stecker der Servo’s in der Fläche gegen ungewolltes auseinanderziehen – z.B. mittels Klebeband, zu sichern!) und konnte den verpassten Start am Ende des Durchgang’s Nachfliegen; null problemo also.

Es wurden Modelle von einer ungeahnt grossen Anzahl verschiedener Typen eingesetzt: von der kleinen Schaumwaffel über leichte 2-Achs Segler, über Zwecksegler, über F3J/F3B-Segler bis hin zu vereinzelten Scaleseglern wie z.B. Pilatus B4, ASK, ASW etc. Nicht schlecht staunte übrigens jener Pilot, welcher meinen grünen Graphite friedlich dort im Gras liegen sah – es war nämlich früher mal seiner.

Eine bestimmte Mindestgrösse des Segler‘s erleichterte dem Piloten (zumindest am Morgen) die Sicht zum Fliegen; denn diese war durch die düstere Bewölkung etwas eingeschränkt. Am Nachmittag herrschte dann zwar strahlend Sonnenschein… mit jedoch auffrischendem West- Nordwestwind, welcher dann von hinten an die Abwurfstelle blies. Mit solchen Windbedingungen eine 3-Min. Zeit zu erreichen, war dann auch nicht gerade das Einfachste. Eine geschickte Flugtaktik war nun sehr gefragt.

Unser 4er-Trüpp’chen kämpfte gut und konnte (oftmals, wenn auch nicht immer..) das Geübte in den Wettkampf umsetzen. Dennoch spürte man bei dem Einen oder Anderen eine kleine, versteckte Nervosität, welche sich in der Rangliste nachvollziehen lässt.

Man muss schon drei sehr gute Läufe hinlegen, wenn man in den vorderen Rängen landen möchte.

Als kleines Beispiel sei genannt; die Zeitabweichung vom Sieger Markus Minger, 1.Lauf 1Sek., 2.Lauf 2Sek., 3.Lauf 2Sek. – zum 30. Rang von Elmer, 1.Lauf 1Sek., 2.Lauf 1Sek., 3.Lauf 0Sek…. die grössere Abweichung zur Ziellinie und eine Landung kurz über das Landefeld hinaus, bescherte die Klassierung in der Mitte(!) des Teilnehmerfeldes. Darum heisst es für’s kommende Jahr – üben, üben und nochmals üben!

Vielleicht lassen sich für’s nächste Jahr noch ein paar zusätzliche Kampfpiloten für den „Zäziwiler“ überzeugen.

Unter allen Anwesenden (auch unserer MG-SD) war man sich einig: es hat richtig grossen Spass gemacht; die lockere Atmosphäre, das Fachsimpeln untereinander, der ’nicht zu grosse‘ Wettbewerbsdruck, die feinen Würste vom Grill, das Wandern auf den Berg, das schöne Frühlingswetter und das Draussen sein – in der Natur… wir kommen wieder!

Viele Grüsse – Elmer